Gehäuse

Die Einwohner von Sollerö waren bereits im 17. Jahrhundert von der Viehzucht abhängig und hatten von ihren Gehöften aus Siedlungen organisiert. Viehhaltung bedeutet, dass die Tiere auf die Weiden – „Budär“ auf Sollerö – gebracht werden.

Das Ackerland der Insel reichte nicht aus und die Bauern waren auf die Felder und Weiden der Schafställe angewiesen. Die Hütten von Sollerön liegen in den Wäldern auf dem Festland westlich des Siljansees.

Um die Tiere über das Wasser zu transportieren, wurden Kühe, Ziegen, Schafe und Pferde in sogenannte große Boote verladen und über das Wasser zum Festland gerudert. Die großen Boote hatten ein Paar Ruder am Bug und eines am Heck, und dazwischen befand sich das Vieh. Bei schlechtem Wetter kann die Überfahrt schwierig und sehr riskant werden.

Am Westufer der Insel gab es mehrere Verladehäfen für große Boote. Außerdem wurden Piers aus Stein und Holz gebaut, an denen große Boote problemlos anlegen konnten. Die Überreste eines solchen Piers sind heute noch zwischen Kulåra und Tallnäs etwa 100 m südlich des Schildes zu sehen.

Das Berghüttensystem von Sollerön war eines der am weitesten entwickelten in der Siljan-Region. Nach der Vertreibung von der Insel wurden das Vieh und die Weiden zunächst eine Zeit lang auf den heimischen Weiden gehalten. Sie wurden auch Feldweiden genannt und befanden sich auf dem Festland, das dem Siljansee am nächsten lag. Um die Sommersonnenwende herum verlagerten sich die Weidehügel Richtung Westen auf die Mittelweiden. Es gab nur kleine bewirtschaftete Felder und Waldweiden dominierten. Als die Weideflächen auf der Mittelweide erschöpft waren, wurden die Tiere auf die Längsweiden gebracht, wo die Lebensbedingungen für Mensch und Vieh primitiv waren. Gegen Herbst kehrten die Herden auf die Zwischen- und Heimatweiden zurück und kehrten schließlich gegen Allerheiligen und manchmal erst kurz vor Weihnachten auf die Bauernhöfe auf Sollerön zurück.

Während der helleren Jahreszeit führten die Weiden und das Vieh ein beinahe nomadisches Dasein und zogen zwischen den drei Weidegebieten umher. Während ihres Aufenthalts auf den Weiden stellten die Hirten Butter, Butter und Käse her, die von den Menschen von ihren Heimathöfen gebracht wurden.

Die Wohnsituation war streng geregelt. Der Termin für die Beerdigung wurde von der Gemeindeversammlung beschlossen und in der Kirche verlesen. Nach diesem Datum würden alle Tiere von der Insel gebracht und jedem, der sich nicht an die Entscheidung halte, könne eine Geldstrafe drohen.

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Sool-Öen ist unser lokales Geschichtsbuch. Es geht um die Gemeinde Sollerö aus alter und neuer Perspektive. Herausgeber ist der Heimatgeschichtsverein Sollerö und die redaktionelle Arbeit wird von einem Komitee innerhalb des Vereins übernommen.

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